Montag, 31. Dezember 2007

Winterland II (2007)

Winterland (2007)

Instant Poetry (LXIX)

Stammbäumchen

IM Garten; unter Königinnen.

Deiner denk wieviel, mir flattert fort,
kein Wind kommt hier, darum,
denn Venus war, lag und verglühte.

Was uns von unseren Eltern blieb:
Sonnenstrahl in uns, entfliehn Flattern;

Fiel ich deinen Schein,
dann: Stille.

Oh!

Fragestunde (III)

a) Welche Länder haben sie, privat oder geschäftlich, schon bereist, was haben Sie sich dort zu finden erhofft und wie steht diese Hoffnung im Verhältnis zur Realität der Erfahrungen?

b)Falls sie sich mit ihr überschneidet: Sind Sie sicher, dass das nicht nur eine Projektion von Dingen ist, die Sie unbedingt dort finden wollten?

Falls nicht: Was genau hat diese Nicht-Überschneidung verursacht? Was hätte anders sein müssen?

Samstag, 29. Dezember 2007

LP III - Fakz (2007)

LP II - Twyn (2007)

LP I - Kraal (2007)

Freistil (CXVI)

Ode an den Nebelfisch

Nebelfisch, Du Träumerziel,
wir suchten dich im Westen,
wir suchten dich im Osten,
Süden und vor allem Norden,

wir suchten und wir wurden schwarz,
wir suchten uns 'nen Wolf
und suchten uns dann grün und blau
und waren trotzdem dauernd nah'.

Ach, Nebelfisch, Du Wunschgesicht,
ich fand Dich gestern in mir drin.

Befindlichkeitskurzmeldung (VI)

Was? Jaja, bin ja schon da. Sorry, hatte mich kurz irgendwo zwischen Weihnachten und Neujahr verloren. Es sind Ferien, da liest sowieso niemand 'n Blog, oder?

Mittwoch, 26. Dezember 2007

Winterwater (2007)

Metareflexion, yeah! (XXIV)

Suchbegriffe, mit denen verschiedene Google-Benutzer laut meinem abgefahren komplexen Besucherstatistikauswertungsprogramm bei diesem Blog landeten (V):

-"dadaismus reichtum depression"
-"gleissendes licht löscht bilder"
-"missglückte permanent make up bilder"
-"neurosen abschalten"
-"studivz kaktus im gesicht"
-"weißer ritter alice rückwärts sprechen"
-"bewusste halluzination"
-"art of love orgasmus"
-"duschen mit kette abnehmen"
-"art naiv"

Richtig kreativ, die Menschen, die mein Blog ergoogeln. In manchen Fällen frage ich mich dann aber schon, ob hier zu Weihnachten normale Kekse genascht wurden... einen scheinbar Verrückten kann ich zumindest erklären: "weißer ritter alice rückwärts sprechen" bezieht sich auf 'White Rabbit' von Jefferson Airplane, dessen Text ich irgendwo ganz hinten im Archiv mal als Zitat ins Deutsche übertragen hatte =).... white knight is talking backwards.

Trapped Under Ice (2007)

Freistil (CXV)

Ich habe gelesen, dass die meisten Menschen in der Dämmerung oder zum Jahreszeitenwechsel versterben. Ich verstehe, warum. Die Dämmerung macht mir schon seit vielen Jahren Angst. Wenn ich in meiner Wohnung bin, lasse ich zumeist den Rollladen immer schon herunter, wenn die Sonne noch zu sehen ist. Ich kann mir das Zwielicht nicht ansehen. Es hat etwas unbeschreibliches, das mich zutiefst beunruhigt und verstört. Er ist bedrohlicher, viel schwerer als die Nacht selbst, der Übergang. Und die Sache mit den Jahreszeiten verhält sich analog.

Befindlichkeitskurzmeldung (V)

lebkuchenverklebt, entweihnachtlicht und vom Christbaum gebissen. Jetzt aber bitte weiter im Text ohne dieses ganze Zeug.

Montag, 24. Dezember 2007

Rauschbart (2007)

Acrylics, teabags, fall leaves, cookie dough and powdered sugar on paper & cardboard / 210 x 297 mm

Merry Christmas :)

Instant Poetry (LXVIII)

Beschuß und Weisung
(X-mess)

Stellt ein Sternbild!
Jedem lächelt laut mein Mißgeschick:
Vergangne Kraft,
ihr Halben hofft
auf die azurnen Wellen,

und gar kein Mann, ob nur, ob nah,
sieht, was die Drei am Himmel sehen.

Aus alten Tagen war ihr Licht,
und das Zicklein, dort und öde,
ließ zurück so manchen
Muselmann in Fesseln.

Sonntag, 23. Dezember 2007

Soft (2007)

Die Antwort ist: Ja.

Wort für Wort (XXXIV)

"Wenn man ein Makroobjektiv mit 'ner Nahlinse kombiniert, dann müsste man doch fast schon einzelne Schneeflocken photographieren können, oder?"

Instant Poetry (LXVII)

Mittagsnacht

Also, ihr teure Wahrheit, helle!
Glück bekunden, Wald!
Wandelt der farnlose Nixenreigen!

Mord, im Ätherblau,
im glitzerglitzer Reif
des geweihten Orts - nur! heut!

Aber jetzo alles Ruhe;
da flohen wir zu andern Toten ab!

Freitag, 21. Dezember 2007

My Playground (2007)

Tiefenstrukturanalyse (XIX)

Geduld und Erinnern sind oft genug, sagt der Mensch hinter hor.de über die Möglichkeit, späte Genugtuung zu erreichen. Das stimmt.

Instant Poetry (LXVI)

Unter blühenden Rosenbaum
streckte leise, herzlich Er sein Hemd.

Mittwoch, 19. Dezember 2007

Die Sonne und die drei... (2007)

Teezett (2007)

Freistil (CXIV)

Kollektiv

Sie trieben die ganzen schwarzen Schweine ins Bergwerk hinunter. Ich stand drüben am Turm, die gleißende Herbstsonne genau über der Kuppe des Berges. Aus dieser Entfernung sah es ein bisschen so aus, als würde ein grotesk großer, schwarzer Tausendfüssler in einem Loch verschwinden, gefolgt von eine handvoll Stöcke schwingender bunter Kleckse. Ich zündete mir eine Selbstgedrehte an und dachte über das nach, was Elias über die Theorie hinter der ganzen Sache gesagt hatte. Es machte auf bizarre Weise Sinn und doch hatte ich ein verflucht ungutes Gefühl dabei, was mich allerdings nicht daran hinderte, mich hinzusetzen, die letzten Sonnenstrahlen auf meine Glatze scheinen zu lassen und langsam wegzudämmern, betäubt von Whisky und dem undefinierbaren Zeug, das man hier dem Tabak beimischte. Als nach einigen Stunden einer der Leute wieder nach oben kam, ein bärtiger Typ mit einer roten Kapuze, den ich als den 'Zerrmixer' kennengelernt hatte und in eine silberne Trompete blies (es schien mir kurz, als würde sich die Sonne so darin refektieren, dass das Licht direkt in meine Augen fiel), war ich schlagartig hellwach. Die helle, kurze Tonfolge hatte sich irgendwie in meinem akustischen Wahrnehmungskanal verfangen und spulte sich selbst immer wieder ab. Ich stand auf und ging schwankend auf den Eingang des Bergwerks zu.

"Wir haben es wieder vollbracht". Jannis strahlte. Er war über und über mit Blut besudelt, seine Hände und kompletten Unterarme waren rot, sein Gesicht sommersprossenartig mit trocknenden Spritzern übersäht. "Ich bin beeindruckt", sagte ich. Beim Film nennt man es Wort-Bild-Schere, wenn das, was gesagt wird und das, was die Bilder ausdrücken, auseinanderdriftet. Die Schere zwischen meiner Mimik und meinen Worten war hoffentlich unübersehbar. Ich fühlte nur Abscheu. "Neuling, Du hast keine Ahnung", sagte Elis, "keine Ahnung". Er wiederholte die beiden Worte anschließend noch einmal. Oder war das nur wieder das, was sie Loop nennen und mit der Droge zusammenhängt? Es war mit scheißegal. Ich konnte mit dieser Situation nicht umgehen. Fünf Männer und drei Frauen, die gerade an die sechzig Tiere mit beinahe bloßen Händen umgebracht hatten, um einer von ihnen selbst erfundenen Inspirationsgöttin zu huldigen, an deren Existenz sie nichteinmal im tatsächlichen Sinne glaubten. Umgebracht? Niedergemetzelt. Wie war ich hier hineingeraten? Ich hatte natürlich, wie jeder von uns, schon von primitiven Tieropferritualen gehört. Schließlich kommt sowas sogar in der Bibel vor, oder nicht? Aber das hier was etwas anderes, wahrscheinlich deshalb, weil es nicht nur Literatur war. Weil es nicht in einer lang verflossenen Epoche spielte, sondern im Hier und Jetzt. Weil diese Leute kein primitiver Stamm in der dritten Welt waren. Es war barbarisch, es war wahnsinnig roh. Es war ekelhaft. Und es funktionierte.

Ich blieb. Nach einiger Zeit gewöhnte ich mich an das jährliche Fest. Als ich das vierte Mal daran teilnahm, bemerkte ich, dass ich schon Wochen davor begann, mich heimlich darauf zu freuen. Ich war endlich Teil einer Gemeinschaft, die nur den Zweck verfolgte, Kunst zu erschaffen. Und das Fest verband uns. In manchen Situationen muss man seinen inneren Schweinehund bezwingen. Bei uns muss man ihm freien Lauf lassen. Nach dem fünften Jahr erklärte ich zum ersten Mal einem Neuankömmling, dass er keine Ahnung hätte. Und ich war überzeugt von dem, was ich sagte.

Instant Poetry (LXV)

Options

Mirakelwald, abstraktes Ding,
ich verirrte mich in deinem Dickicht:
Der neunzehnhundertvierundfünfzigfach
verzwurbelt-labyrinth'ne Weg
zweigt ab, zweigt ab und schweigt.

Montag, 17. Dezember 2007

Flags Of My Country III (2007)

Flags Of My Country II (2007)

Flags Of My Country I (2007)

Wort für Wort (XXXIII)

"Du bist ja eher der steinzeitliche Typ, oder?"

Freistil (CXIII)

Frühmorgends, wenn der Geist offen ist, wach: Ein Mann mit leerem Blick trinkt Bier, ein anderer ißt eine Bratwurst, Mütter kaufen Süßwaren, man sucht Cornflakes, zweimal fünfhundert Gramm, halb so teuer wie die Originalen, in denen nur die Hälfte davon drin ist, quasi vierfach günstiger, die Eier in den 6er Kartons werden kritisch nach solchen mit gesprenkelten Schalen durchsucht (schmecken am Besten), Bohnen in der Gemüsepfanne, ein junger Inder putzt mich mit einem gigantischen Wischmob vom Wurstregal weg, wo war nochmal der Synthiekäse, lieber doch die blaue Nagelbürste, ich brauch' Getränk. Die junge Reporterin begleitet den Oberpfälzer auf der Reise durchs Wunderland Einkaufszentrum. Er ist Kind geblieben in einer Welt, die nichts kindliches hat. Ersteres zumindest hofft er.

Freistil (CXII)

Wildwasserbahnfahrt

Emotionen, viele,
laute und auch leise;
große Stimmen, bunt bezuckert,
schreien und verführen;
Macht und Wahn:
Der selt'ne Einfall
schrammt 'ne Kerbe
in mein Brain
und ich bin nochmal mittendrin
im Karneval.

Freitag, 14. Dezember 2007

Instant Poetry (LXIV)

Vier Sekunden - von keinem Riesen zu fühlen.

Rebuilt II (2007)

Frauenkirche, Dresden.
"Rebuilt I" is here.

Donnerstag, 13. Dezember 2007

Play (2007)

Tiefenstrukturanalyse (XVII)

Bedeutung an sich existiert nicht. Sie muss erst geschaffen werden. Die bessere Bedeutung ist dabei immer die, die man selbst schafft, oder noch besser, in Kollaboration mit anderen schafft, so dass man sie auch beim sozialen Interagieren benutzen kann. Dabei gilt in den meisten Fällen: Je weniger Menschen an der Schaffung und Nutzung der jeweiligen Bedeutung beteiligt sind, desto besser ist sie. Kollektive, gesellschaftlich umfassende und erlernte Bedeutungen sind dagegen minderwertig. Darüber hinaus gilt natürlich das, was man „Klischee“ nennt als niederste Form von kollektiver Bedeutung, die einfach jeder versteht und die einen oft derart brutal anspringt, dass man sich ihr nur durch Ignoranz ihre ganzen Existenz entziehen kann.

Freistil (CXI)

Der komplett rationale Amoklauf

Mit zugespitzten Metaphern bewaffnet,
mit stahltürgeschützten Chiffren bewehrt,
von koinzidenzgenerierten Kodeworten verschlossen,
wahnwütig, nicht -witzig,
irre ich, halbverhederrt,
durch das blickdichte Dickicht der Poesie,
das Ziel vor Herzen, vor Augen nichts außer Dir.

Dienstag, 11. Dezember 2007

Fragestunde (II)

a) In welchem Verhältnis stehen für sie die Begriffe "Glauben" und "Wissen" ganz allgemein?

b) Denken sie, dass einer der beiden Begriffe "stärker" ist als der andere? Warum?

A Map Of My Frozen Head (2006)

A Map Of My Head At Night (2007)

Freistil (CX)

Verlust und Gesellschaft

Ein Finger taucht in Deine Stirn,
Konsonantenwetter, unbeblitzt,
wir sangen von der großen Einheit
und tanzten wirr am Rand mit Trommeln.

Wer sich heute Nacht im Nichts verliert,
der mag bleiben, wo der Pfeffer wächst,
mag gaffen, staunen und auch wettern,
wir zieh'n weiter, gänzlich unberührt.

Vor-Sätze (IV)

Morgen geh ich Rosen klauen auf dem Friedhof.

Montag, 10. Dezember 2007

A Map Of My Head (2007)

Briefing (IX)

Liebe Doris Lessing,

bitte lassen Sie mich Ihnen etwas erklären: Das Internet ist ein Medium, genau wie ein Buch oder ein Stück Papier, wenn sie so wollen. Wie man es inhaltlich füllt oder wofür man es verwendet, das bleibt (Vorsicht: Große Überraschungserkenntnis!) komplett dem jeweiligen Nutzer überlassen. Dass Sie in ihrer Rede zur Verleihung des Nobelpreises die Literatur und das Internet als diametral zueinander stehend betrachten, beweist, dass Sie genau das nicht verstanden haben. Und dass Sie oben drauf die Behauptung setzten, die Gesellschaft hätte sich noch nie gefragt, wie sich das Leben und die Denkweise durch die Vernetzung verändert hat, scheint mir so absurd, dass ich nur noch den Kopf schütteln kann, aber, und das soll kein Angriff sein, es ist ja nun wirklich nichts außergewöhnliches, wenn man in Ihrem hohen Alter nur eine diffuse Vorstellung von den etwas moderneren (ich scheue mich, hier noch das Wort „modern“ zu gebrauchen) Technologien und Forschungsrichtungen (Stichwort: Medienwissenschaft) hat.

Fragen Sie das nächste Mal doch bitte jemanden, bevor Sie wieder über etwas sprechen, das Sie selbst nicht kennen. Ich biete mich hiermit als Ansprechpartner an.

Ihr gleichermaßen literatur- wie internetaffiner
S. Baumer

Freistil (CIX)

Einkaufsliste, die beim Runterfallen leicht verrutscht ist

Glas Zitronen,
ein Netz Gurken,
zwei Weintrauben,
eine Schale voll Tomaten;

Zwei Pfund Joghurt,
drei Becher mit Gehacktem,
eingeweckte Zigaretten
und 'ne Schachtel Marmelade.

Fragestunde (I)

a) Wenn Sie eine Erinnerung aus Ihrem Gedächtnis löschen lassen könnten, welche wäre das und warum? Falls Ihre Antwort "keine" ist: Warum ist das so? Und was, wenn sie eine Erinnerung löschen lassen müssten?

b) Was wäre im umgekehrten Fall, d.h. wenn sie lediglich eine Erinnerung behalten dürften?

Freitag, 7. Dezember 2007

Reverse Painting (2007)

iDada (XII)

Die Polizei der Polizei (Das Dada-Ei) – Ein Manifest

Der größte Feind der Kunst ist die Kunst selbst. Alles, was als solche von irgendjemandem anerkannt wird, und das man selbst, in welcher Form auch immer, rezipiert, setzt, wenn auch nur unbewusst, Maßstäbe, denen es zu folgen gilt. Man kann keine Kunst machen, ohne zu wissen, was Kunst ist, aber genau dieses Wissen macht es unmöglich, originell zu sein. Selbst der absichtliche Bruch mit dem, in unserer von "Kunst" und "Kultur" (die Anführungszeichen sind sarkastisch gemeint) völlig durchdrungenen Welt, fast automatisch angesammelten Wissen bezieht sich in der Negation implizit darauf, das ist das Dilemma, dem man einfach nicht mehr entkommt und das zu den diversen Diagnosen eines natürlich niemals stattgefundenen "Todes der Kunst" geführt hat, die allerdings, trotz der Tatsache, dass sie, natürlich in Bezug auf die reine Praxis, unbegründet scheinen, schwer zu ignorieren sind. Nachdem die Avantgarde (und ich verwende den Begriff bewusst in einer bestimmten, argumentativ manipulativen Form, die meine später klar werdende Aussage unterstützen soll) mit ihren Readymades und der monochromatischen Malerei quasi am Ende aller Radikalität ankam, d.h. beim Nichts als Kunst gelandet ist und damit ihren eigenen, in der Konzeption schon enthaltene Kreis geschlossen hat (das Nichts als Anfang und Ende aller Kunst), bleibt allein der Dadaismus, oder viel besser, die grundsätzliche Idee der Dadabewegung als Möglichkeit, dem Dilemma zumindest teilweise zu entrinnen. Selbiges passiert bei Dada vordringlich über folgende Ebenen: a) Die Zufälligkeit als Element der Kunst, die eine bewusste Planung und Konzeption ausklammert, den Künstler als Faktor quasi fast (und "fast" ist hier beinahe zu schwach und auch ungenau mit dem Vorargument verknüpft, denn man ging tatsächlich, auch ohne Bezug auf den Zufall, von fabrikartiger, anonymer Kunstproduktion als Idealbild aus) wegsubtrahiert und den Schaffensprozess und vor allem die seit zu langer Zeit existierende Genieästhetik damit gleichzeitig ironisiert b) Die bewusste Aufbrechung aller Schaffensvarianten in kleinste Teile und die anschließende Rekombination derselben auf der Suche nach einer grundlegend neuen Form von "Sinn", die selbst bei der Sprache an sich nicht haltmacht (man denke an Lautgedichte und Collagen, die leider viel zu wenig Aufmerksamkeit durch die Kritik erhalten haben und erhalten, ebenso wie die traurige Tatsache, dass selbige Genres leider untergingen bzw. in den schmutzigen U-Kultur-Niederungen der Pop-Art re-verortet wurden) c) Die Nicht-Wiederholung des Fehlers, den abstrakte oder moderne Kunst (auch hier an eine sehr spezielle Definition denkend) gemacht hat, der darin besteht, in die tragische Situation zu geraten, umso mehr theoretischen Background zur Selbstlegitimation zu brauchen, umso abstrakter die Sache wird (und die zugehörige, bewusste Ironisierung von genau dieser Situation durch Dada mittels Manifesten, die sich selbst für ungültig erklären) d) Die absichtlich kindliche, nicht-voreingenomme oder auch "primitive" (im Sinne von archaisch-kulturelle) Herangehensweise an den Schaffensprozess e) Die absichtliche (an dieses Adjektiv möge man Zweifel anfügen; evtl. ist auch die schlicht vorhandene Heterogenität der beteiligen Künstler Schuld daran; die Tatsache an sich lässt sich aber nicht leugnen) Nicht-Entwicklung einer ausgeprägten eigenen Ästhetik und die damit einhergehende Vermeidung von Klischees in irgendeiner Form.

All das macht das Verständnis der Kunst im Sinne von Dada, selbst wenn es keine Idealform ist, die, wie zu Beginn erläutert, seit dem Ende der radikalen Zuendeformung der (Anti-)Kunst nicht mehr möglich ist, zum eigentlich einzigen noch Akzeptablen für jemanden, der Kunst nicht im Sinne einer vorgeprägten Ästhetik bloß reproduzieren will bzw. kein vordringlich handwerkliches Verständnis von der Sache hat und der nicht auf den reinen Schockeffekt setzen will, den man in der Vergangenheit oft in die Nähe der Dadabewegung verortet hat, wo er im Grunde nichts verloren hat. Die Avantgarde ist am Ende, die Moderne Kunst, die oft den Anspruch hat, noch Avantgarde sein zu wollen, immer stärker theoretischen Gerüsten verpflichtet, Pop-Art hat sich in Werbung und Design völlig funktionalisiert, die abstrakte Kunst kleckst nur noch zweck- und sinnfrei um eine selbstgeschaffene und längst etablierte Ästhetik herum und spielt dabei, wie auch der ganze, im Grunde gar nicht erwähnenswerte Rest nur mit Varianten von bereits Bekanntem. Wir müssen den Geist des Dada neu beschwören, und sei es aus der schlichten pragmatischen Feststellung heraus, dass er die meiste Freiheit für die Kunst verspricht.

e-Gewohnt (2007)

Freistil (CVIII)

Glücksanleitung

Such Dir Sinn und mach Dich groß,
nimm zwei Stöcke in die Hand
und fang endlich an zu trommeln,
trommle laut und schrei' dazu,
schrei' Worte wie den Bienenvater,
vierfachbödig, Wolkenpumpen,
brutalst bunt und kreatürlich.

iDada (XI)







Guud-Daggh Es(n)üüm

Schinton Tiong-h
Schinton Tiong-a

Schonesg ainoft estoid (a) hou-diää
Schomfsk esk hominäi(-oh)

A(n)idum äis-naa
Guud-Daggh Es(n)üüm.

iDada (X)







Konsonantengewitter (Ftzkhn)

Ftzkhn
Ftzkhn

Ptkng
Ptkng
Ptkng-tsch

Ftzkhn
Ptkng
Ptkng
Ptkng-H!

Donnerstag, 6. Dezember 2007

At The Heart Of The Tribe (2007)

Model: Z.

Freistil (CVII)

Keyboardtrommeln

öizfh
ögföhzf
ökjfäoi
wAAÖIUG
ÄÖOUEAiwäaHZ
klzrs
kztsdf
ktsd

Metareflexion, yeah! (XXIII)

Das ganze Schaffensprozedere ist bisher von allen Theoretikern falsch angegangen worden. Kunst muss aus dem Künstler in der Art geboren werden wie z.b. ein Baum einen Apfel hervorbringt, es muss eine natürliche Geburt sein, die in der Folge auch kein blosses Abbilden von irgendwas, das die Natur schon gemacht hat, sein kann, sondern eine völlig eigenständige Frucht erzeugt.

Kunst ist in der Folge dessen selbstverständlich "abstrakt" oder "fremd" für den, der diesen Prozess nicht erkannt hat. Und der ganze Rest ist eher Journalismus.

Mittwoch, 5. Dezember 2007

Wilderness Of Pain (2007)

Model: Z.

NeuRosen (XXXI)

Mitten im leeren Zuschauerraum eines Theatersaals mit einer Schlangenmaske vor dem Gesicht sitzend, Menschen zu afrikanischem Gesang betrunken tanzen und singen hörend, verliebte ich mich nicht nur neu in Dich, sondern fand auch ein kleines Teilstück von etwas in mir wieder, das ich vor vielen Jahren verloren zu haben glaubte – der Fähigkeit, mit und vor Fremden zu sprechen ohne innerlich zu sterben. Ich brauche mein Studium gar nicht hinschmeissen, um Schlangenbeschwörer zu werden. Ich bin es nämlich schon.

iDada (IX)

Das Spiel fängt gerade erst an: Die Kunst liegt jetzt vollends im Coma! (CCNAC)

Nachtbrut - Sonne, Mond und Ninja (2007)

Nachtbrut - Dschungelmaschine (2007)

Nachtbrut - Anderweltcowboy (2007)

Dienstag, 4. Dezember 2007

Spam (VI)

Mein Blog funktioniert seit Tagen nichtmehr richtig. Ich bitte um Verzeihung bei dem Stilbruch in der Bildausrichtung. Wer weiß, warum meine Post-Toolbar (der "wysiwyg"-Editor) nicht funktioniert, den bitte ich um Nachricht. Danke.

0101101011001 (2007)

Instant Poetry (LXIII)

Kleines Manifest am dritten November

Tänze, Masken, Trommeln,
Voodoo, Wut und Fisch.

Es ist wieder Krieg
und der Feind ist die Kunst selbst:
Stürz alles zurück nach Neunzehnsiebzehn,
nimm die Natur
und werde endlich richtig primitiv-

Samstag, 1. Dezember 2007

Reconnect (2007)

Der Selbstkritiker (VI)

Dem Blog fehlt es in letzter Zeit an Struktur. Es ist zu bunt, zu chaotisch, zu non-linear. Das ganze sah wesentlich professioneller aus, als sich wiederholend immer zwei Gedichte (oder ein Gedicht und ein anderer Text) und ein Schwarzweißfoto die Klinke in die Hand gaben. Dorthin zurück, das muss das Ziel sein.

Freistil (CVI)

Dein pergamentenes Haar Margarete.