Charakterlos.
Eine Tür: Tentakelumschlungen, hinterhöfig. Ich öffne sie, meiner angeborenen Neugierde folgend. Dahinter: Ein Spiegel, mich mehr verzerrend als reflektierend, durchschreitbar, was für ein billiges Klischee. Ich gehe hindurch und stehe inmitten eines Feldes voller Musik, die nicht von außen, sondern von innen kommt, mich auflösend, die Sache ist quälend und wundervoll zugleich. Das Auflösen der einzelnen Körperteile tut weh, aber wenn sie erst fort sind, fühlt man sich auf eine merkwürdige Art erleichtert, als ob die jeweilige Stelle die ganze Zeit nur eine Belastung gewesen wäre.
Dann folgte: Ein Misston. Der unangenehme Laut hallte in meinem Kopf wieder und klang, als ob jemand auf eine Nackschnecke getreten wäre, die sich dann wie mit einem letzten Wehklagen blubbernd in den Tod verabschiedet. Die Sache schlug in einen bösen Trip um, aus Alice wurde Malice und wieder hatte dieses Erlebnis ein Klischee erfüllt. War ich wirklich derart von Stereotypien geleitet? Ich beschloss, aufzuwachen und blickte aus dem Fenster. Diese alte Antenne, die jemand in den Blumenkasten gesteckt hatte, bewegte sich draußen agil im Wind, sie schien das lebendigste Ding hier zu sein.
Dienstag, 18. März 2008
Freistil (CIXL)
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