Ich bin der perfekte Gast für jede Party. Ich komme, trinke perfekt viel, nicht so viel, dass ich nicht kotzend in der Ecke liege, aber soviel, dass ich die perfekten dummen Sachen mache, die perfekt vor der Grenze zur Peinlichkeit enden und nie jemanden persönlich verletzen, aber die perfekten Andekdoten sind.
Ich bin der perfekte Mitarbeiter. Ich bin da und arbeite, wann immer man mich braucht, egal ob ich eigentlich Zeit habe oder nicht, egal wie viel Uhr es ist, egal ob Wochenende oder Feiertag. Ich sage fast nie "Nein" zu irgendetwas und wenn ich es tue, dann ist es immer nur ein "Nein", dass so lange gilt, bis ich wieder auch nur eine einzige freie Minute habe, um die vergangenen "Neins" aufzuholen.
Ich bin der perfekte Schreiberknecht. Ich schreibe perfekte Texte für viele verschiedene Menschen, von denen ich kein oder nur wenig Geld bekomme, ich schreibe, weil ich mein Schreiben perfektionieren will und hasse mich selbst dafür, wenn meine Worte aufgrund des oft vorhandenen zeitlichen Drucks auch nur ein kleines bisschen unperfekt werden.
Ich bin der perfekte Photograph. Ich mache die perfekten Bilder von den perfekten Events und auch wenn die Situation, in der ich photographieren soll, noch so schwierig ist, bemühe ich mich darum, dass das Ergebnis so perfekt wie nur möglich wird. Ich stelle nur die perfektesten von diesen Bildern in dieses Blog, dass ich so oft wie nur irgendwie möglich mit Updates versorge, die perfekt die Balace zwischen Bildern und verschiedenen Texten halten sollen.
Mein soziales Verhalten ist so perfekt, dass ich, aus Angst davor, etwas Dummes zu sagen oder etwas, das gegen die Einstellung von irgendwem gehen könnte, oft lieber einfach nur schweige.
Und wenn ich dann nach Hause zu Dir komme und auch dort nicht ein bisschen unperfekt sein darf, dann halte ich mich irgendwann selbst nicht mehr aus.
Samstag, 19. April 2008
NeuRosen (XLII)
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5 Kommentare:
Und was will uns der Schreiber jetzt damit sagen?
Grundsätzlich: Wer diese Frage stellt, hat einiges nicht verstanden.
Du scheinst ja deinen Ansprüchen an dich selbst mehr als nur gerecht zu werden, was wohl zu beglückwünschen ist... Wenn man allerdings in sozialen Situationen lieber den Mund hält, anstatt für seine Meinung einzutreten, dann halte ich das nicht für ein perfektes, sondern eher für ein nicht existentes Sozialverhalten.
Ich weiß auch nicht, wie du auf die Idee kommst, es gäbe so etwas wie einen perfekten Partygast (für wen perfekt, für den Gastgeber? Für die anderen Gäste? Für deine Begleitung?) und wenn du jetzt auch noch meinst, dass dies hier einer deiner perfekten Texte sei, dann leidest du leider unter Realitätsverlust. Er ist nämlich nicht nur übersäht von Tippfehlern (die meinetwegen nebensächlich für die Qualität eines Textes sind), sondern meiner Meinung nach auch ziemlich egozentrisch und pathetisch.
Statt dich mit deiner fast unerträglichen "Perfektion" für den Schmerz zu rechtfertigen, den du jenen zufügst, die aus Liebe tatsächlich Interesse an dir haben, und damit indirekt zu unterstellen, andere seien weniger sensibel oder stünden nicht unter demselben Leistungsdruck wie du, könntest du einfach mal darüber nachdenken, was du TUN kannst, um zu zeigen, dass dir außer deinen Texten, deinen Bildern und dem Ansehen Fremder auch noch etwas anderes am Herzen liegt. Und nein, das muss noch nicht einmal Geld kosten.
Hm. Ich hab nur einen Tippfehler gefunden :), aber ansonsten hast Du wohl recht :(
Habe auch nie behauptet, ich hätte etwas verstanden.
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