Samstag, 31. Mai 2008

Freistil (CLXVII)

Ich komme gerade von einem ziemlich großen Flohmarkt. Ich war relativ lange dort, aber das Einzige, was ich trotz angestrengter Suche kaufenswert fand, war eine Rohwolt Taschenbuchausgabe von Philip Roths großartigem Werk „Der menschliche Makel“, die ich in haargenau derselben Version schon besitze. Ich entdeckte sie an einem der umfangreicheren Stände mit allerlei Dingen, der damit warb, dass man hier sechs beliebige Artikel für einen Euro erwerben könne. Ich suchte relativ lange, konnte aber außer dem Buch, das ich schon deswegen haben wollte, weil ich es nicht irgendwem in die Hände fallen lassen wollte, der es nicht wertschätzt, nichts finden und so erwarb ich das Exemplar für 20 Cent. Was ich vorher nicht gesehen hatte, war die innen befindliche Widmung, die so lautet:

„Vielen Dank für die 5 wunderschönen Jahre mit Dir. Frohe Weihnachten 2003 und 25.12.2003. Dein Heinz“


Daneben hat Heinz noch ein kleines Herz hingezeichnet. Was mich daran irritiert ist das zusätzliche Datum. Entweder wünscht Heinz seiner Angebeteten frohe Weihnachten UND einen frohen ersten Weihnachtsfeiertag oder er bezieht sich auf das Datum, an dem er das Buch verschenkt hat, was allerdings genauso seltsam wäre, denn üblicherweise schenkt man doch am Heiligabend, oder? Wie dem auch sei, es scheint jedenfalls nicht geklappt zu haben mit den Beiden, sonst wäre das Buch wohl nicht an einem Grabbelstand wieder aufgetaucht. Schade eigentlich. Literaturgeschmack hat Heinz ja durchaus.

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