Donnerstag, 2. Oktober 2008

Deutsche Top-Blogs & Die Zensur (I)

Ich lese und kommentiere gerne Blogs, vorwiegend solche, die sich in den Top50 der deutschen Blogcharts finden, also nicht irgendwelche Nischenblogs wie mein Eigenes, sondern die großen Player, die richtig kritischen 'Bürgerjournalisten' der Republik. Und leider passiert es immer wieder, dass meine eigenen kritischen Anmerkungen zu Artikeln in eben jenen Blogs spurlos verschwinden. Von daher werde ich in Zukunft dokumentieren, welche der bekannten Blogs Zensur ausüben.

Heute: Kwerfeldein und die Froschperspektive

Auf kwerfeldein.de, einem Blog, das sich zum Ziel gesetzt hat, digitale Photographie zu vermitteln und zu lehren, gab es kürzlich einen Artikel zur dort so genannten 'Froschperspektive'. Ich wagte es, anzumerken, dass wohl für die meisten Amateurphotographen, die diesem Tipp folgen, überstrahlte Photos mit zu dunkel belichteten Hauptmotiven das Resultat wären (weil der Himmel als Hintergrund ein lichttechnisch extrem schwer zu kontrollierendes Element ist und man außerdem einen Reflektor bräuchte, um Motive, die vor einem hell leuchtenden Background stehen gut auszubelichten) und gab den viel sinnvolleren und praktischeren Tipp, dass man sich doch lieber auf die Höhe seines Motivs begeben sollte, um ein Bild zu machen, dass sich von der Masse der Knipsbilder abhebt.

Mein Kommentar verschwand spurlos, die vielen recht sinnfreien Lobeshymnen ("wow, mal wieder n super artikel") blieben hingegen stehen. Auch ein ausführlicher Folgekommentar am nächsten Tag, in dem ich nocheinmal vorsichtiger meine Kritikpunkte darlegte, wurde entsorgt. Stehen blieb lediglich meine Nachfrage nach den Gründen für die Löschung, die mit einem Verweis auf eine Netiquette beantwortet wurde, so dass für einen zufälligen Besucher zwingend der Eindruck entstehen muss, ich hätte dort lediglich gespammt oder beleidigende Postings abgegeben. Ein Beispiel für einen Blogger, der nicht kritikfähig ist?

3 Kommentare:

Sam hat gesagt…

Interessante Idee, die zensierten Kommentare im eigenen Blog zu schreiben.

Richtig gut würde ich es finden, wenn du es schaffst, den Exakten Wortlaut deines Kommentares mit zu veröffentlichen (gar nicht so einfach, wenn er zensiert wurde kann man ihn ja nicht mehr nachträglich kopieren, du müsstest dir also vorher jeden Kommentar auf Verdacht merken - nicht wenig Aufwand).

infinite hat gesagt…

Sam: Den Gedanken hatte ich selbst vor ein paar Stunden schon. Ein gutes Screenshot-Tool muss wohl her ;).

Sam hat gesagt…

Oder dir angewöhnen den Kommentar erstmal in einem lokalen Editor wie OneNote zu schreiben und erst wenn er fertig ist ins Blog zu kopieren.