Es gibt außer Katzenmenschen und Hundemenschen auch noch Buchstabenmenschen und Zahlenmenschen, Kreismenschen und Quadratmenschen, Piraten und Cowboys. Und nichts dazwischen.
Samstag, 30. Juni 2007
NeuRosen (XIII)
Ich habe heute versucht, das Buch vom Träumen der Zettel loszuwerden. Wie eine Leiche hab ich es im Kofferraum rumgefahren und wollte es irgendwo einfach aussetzen. Das hat aber nicht funktioniert. Es will niemandem in die Hände fallen, der es nicht zu schätzen weiß, rief es mir hinterher, als ich grade am weggehen war. Und ich war leider nicht kaltblütig genug, um das zu ignorieren.
Instant Poetry (XII)
Gesangswettstreit beim Nachhauselaufen,
Blut, plötzlich, an meinen Händen und sonstwo,
und es kommen mit zu Subways:
Jack Johnson, Adam Green und Dustin Hoffman.
Wir kommen aus dem Backstagebereich
und küssen uns tanzend vor der Bühne,
that's the way (it should be).
Freitag, 29. Juni 2007
Freistil (XLIV)
Lass mich brennen wie Feuer und mich freuen wie ein Schneekönig, heulen wie ein Schlosshund, lügen wie gedruckt, rauchen wie ein Schlot und reden wie ein Buch und danach saufen wie ein Loch und schimpfen wie ein Rohrspatz, aber vor allem lieben wie ein Klotz.
NeuRosen (XII)
Sinnkrisenalarm, jaja, klar. Ich komm' von der Z. und dann treff' ich auf einmal die 1,1415usf. Z., das ist ein Buchstabe, so wie Omega und 1,1415usf., das ist ne Zahl. Auf jeden Fall HB-VNusw. direkt vor meinem Haus und krass, da hab' ich mal monatelang überall nach dem schwarzen Auto bewusst gesucht und musste gar nicht suchen; nicht hier erwartet und vor allem nicht jetz' und vor zwei Tagen schreib ich noch auf, für 'nen Brief (naja, eMail), dass ich nicht schreiben sollte, dass Sie unter-getaucht ist, weil Sie sonst auf-taucht und schwupp, schon passiert genau das, warum folgt meine Realität eigentlich so brav meinen Texten, das ist doch bizarr, oder?
Das Buch ist jetzt auch wieder da, bevor ich es zum drittenmal erwähnen konnte, steht es einfach hier neben mir rum in der Plus-Tüte und schweigt mir ins Gesicht, es gehört ja einfach nicht mir, was soll ich damit, außer es aufheben? Lesen, würde jemand vorschlagen und ich hab auch mal kurz reingeblättert, endlich, das konnte ich nicht lassen, hab solange drauf G.-wartet, das mal zu tun und habs schnell (und schnell sind fast vier Stunden) wieder zu-G.-macht., weil ich plötzlich G.-merkt hab, dass es mein Lieblingsbuch sein könnte, aber dass es nicht hier sein sollte; es gehört mir ja einfach nicht. Am liebsten würd' ich jetzt 001 wählen und jemanden verhaften lassen.
"Komplettes Vertrauen"? Welches komplette Vertrauen? Man kann nichts verlieren, was man nie hatte und wenn, dann war das nur ein alter Traum, ausgehandelt mit dem Teufel wie bei Faust. "Komplett" ist an der Stelle überhaupt ein (theoretische Grammatik war noch nie meine größte Stärke) und das schreibt man klein, so wie "schneeweiß", oder?
Merkzettel: Liste mit Dingen schreiben, die nicht sein sollten.
Donnerstag, 28. Juni 2007
NeuRosen (XI)
Ein ziemlich B.merk=würdiger Tag, der erst=mal ver>daut werden will, heute. Aber zu/erst noch muss er zu/ende ver>bracht werden.
Mittwoch, 27. Juni 2007
Freistil (XLIII)
Zehn kleine Mitbringsel aus dem Wortschatzland (I):
psychedelisch
Zuckerwerk
amorph
hellyeah
Kirmesbude
verzahnen
Kombucha
unversehrt
Schrumpfkopf
assoziieren
Rückspiegel (IX)
Das Klavierstück, dass ich Dir irgendwann mal als Midi am Computer vorgespielt habe und von dem ich behauptete, dass ich es geschrieben hätte, war in Wahrheit von Frédéric Chopin. Ich wollte lediglich Deine Urteilskompetenz auf die Probe stellen. Du wirst verstehen, dass ich Dir nach Deiner dämlichen Aussage über das Stück, die sinngemäß besagte, ich solle lieber die Finger von der Musik lassen, nie etwas gezeigt habe, das tatsächlich von mir stammt.
Instant Poetry (XI)
Tautologenstrickjacken.
Blues ist noch Blues.
Liebe noch Liebe.
Auf allen Planeten,
die wir erreichen,
sind alle tot.
"Oder wenn auf Gruß einen König klatschte,
dass heisse Liebe und Cypressen bot,
da tief zu wolkigen Worten
zu mächtig sehr freundlich sein kann?"
und genau deswegen
fühlten wir uns gleich doppelt so alive.
Dienstag, 26. Juni 2007
Wort für Wort (XXIII)
"Sorry, aber ich hab im Moment kaum Zeit irgendwohin zu gehen mit Dir, schon gar nicht auf Befehl." – "Befehl? Ich hab Dich doch nur gefragt." – "Ja, schon, aber mit so nem genervten Unterton." – "Na danke, Du Schnitzel."
Montag, 25. Juni 2007
Wort für Wort (XXII)
Was Google über meine Mama sagt:
"Ulla Baumer, aus Triebendorf bei Wiesau, geb. im März 1958, Journalistin und Redakteurin, verheiratet, 3 Kinder ist seit etwa 1993 schriftstellerisch tätig. - Sie hat 1993 das Buch „Amrito“ und 1996 „Aus den Wolken lesen“ geschrieben. Ihre Bücher sind in Deutschland, Österreich und Tschechien (dort sogar in Gefängnisbüchereien) verbreitet. - Ulla Baumer schreibt Lyrik und Kurzgeschichten und hält im gesamten Raum der Oberpfalz Lesungen und Dichterworkshops in Schulen bei Vereinen usw."
Instant Poetry (X)
Reisefieber.
Auf dem heißen Blechdach
sagt es sich leicht "Miau".
Schwerer ist es, anzukommen.
Vor allem, wenn man noch nie in Island war.
Oder irgendwo.
Halt meine Hand.
Halt sie verdammt fest,
wir
fliegen gleich.
Sonntag, 24. Juni 2007
Spam (I)
Raventhird Reloaded, Statusbericht 1.0:
*Arbeit bei DeviantArt wiederaufgenommen;
*Homepage wird derzeit überarbeitet;
*Projektplanwut: Nextup: Take some testphotos of Z.
*In Planung ist auch ein HP-Hosterwechsel für schnellere Connecions und sowas;
Over + Out.
Samstag, 23. Juni 2007
Instant Poetry (IX)
Dieter auf der Strasse mit
Zigarette im Mundwinkel,
Dana am Fenster mit
Träne auf der Wange und
Muttermal in der Achselhöhle,
und dann beide Lost in Translation,
sharing a smile so far from home.
Ich brauch' keine Wäscherei,
sondern ein verdammtes Leitergeschäft.
Freistil (XXXIX)
Liste mit Worten, die es gar nicht gibt:
hichs
Augrist
Subach
eingewohnlich
Zuhren
demit
lavor
Sölne
beppolle
Papat
Wort für Wort (XXI)
"Worüber lachst Du denn auf einmal so blöd, Du Wichser?" – "Ich lache über eine Art von Dingen, die Du nicht einmal dann begreifen würdest, wenn Du zweihundertfünfzig Jahre alt werden würdest." – "Hast Du mich grade beleidigt, oder was?" – "Nein, habe ich nicht. Aber versuch' ruhig, auf mich draufzuhauen, falls Du das Verlangen danach hast, ich kenn Dein Spiel schon ziemlich lange. Denk nur nicht, dass ich mich nicht wehren kann oder werde."
Freitag, 22. Juni 2007
Freistil (XXXVIII)
Wildwachsender Lovesong für Z. (2007)
Dein Leib wie Blumenbeete und so groß, alles.
Längs dem Genick und
jener hatte schon damit gerechnet:
Lebe lange schon!«- I liebte,
-Sah steigen oder sang:» Ach ach, ja ja,
----;
------,
---,---,
Solche wilden Blumen blühn', am Sinnenland.
Wort für Wort (XX)
"Warum studierst Du eigentlich nicht Kunst?" – "Ich studiere Kunst." – "Du studierst doch Literatur." – "Diese Antwort wird Dir irgendwann einmal sehr sehr peinlich werden. Versprochen."
Der Selbstkritiker (III)
Uh-oh. Extremer Kitschalarm. Diese Crazy-Killer-Schrift ist designtechnisch mindestens genauso Emo wie der Inhalt der Botschaft. Love und Suicide, Schwarz auf Rosa, das geht schon seit Jahren nicht mehr, das ist 15-jähriger-Pseudopunk-Mädchen-Stil, und das Ganze sieht insgesamt noch nicht mal besonders professionell aus, zudem hast Du nicht dieselbe Wingdings-Version wie der Botschaftsempfänger und musst deswegen andere Symbole verwenden, aber das weißt Du doch alles. Warum machst Du's also trotzdem?
Donnerstag, 21. Juni 2007
Instant Poetry (VIII)
Poetisches Assozieren für blutige Anfänger
Gelegenheit macht Liebe.
Wilder Wuchs oder Landing Strip,
völlig egal, beides irgendwie
Teil meiner Dschungelphantasie.
In den Fußstapfen des Teufels:
Klotzschwan, Kussmaschine, kaum erfasst
und doch schon so nah,
auf dem Parkplatz der Eremiten.
Ein-Siedelei: Auf Dauer
auch so ein-tönig.
Und deswegen:
Ich bin Zweisiedler.
Das ist viel mehr wie Musik:
Es segeln Schiffe,
es brennen Brücken
und Hasen sind verteidigungslos.
Freistil (XXXVII)
Er starrte auf das Display seines Mobiltelefons.
"Gespenst gesehen?", fragte Pete.
"Ja", sagte Nick, "zumindest so ähnlich."
Im Hintergrund gackerte Mark über einen Witz, den er eben wohl nur sich selbst erzählt hatte.
"Ich fahr' nach Hause. Mir reicht's", sagte Nick.
"Du kannst nicht mehr fahren. Ich fahr' Dich", bellte Mark heiser von der Couch herüber und brach wieder in Lachen aus.
"Da kann ich mir gleich 'nen Leichenwagen bestellen", sagte Nick und zog seine Jacke an, was in seinem Zustand gar keine so einfach zu bewältigende Aufgabe war.
Er hasste es, innerlich zugeben zu müssen, dass das hier ihm sogar noch irgendwie gut tat.
Mittwoch, 20. Juni 2007
Freistil (XXXVI)
Gedanken und Worte am Bratwurststand (2007)
"Ein paar Bratwürste, bitte."
[Na endlich nochmal jemand, bei dem ich versuchen kann, diese beiden Teile hier loszuwerden, die schon am verbrennen sind und die sonst niemand haben will...] "Dürfen es die dunklen sein?"
[Ob es die dunklen sein dürfen? Soll das ein Witz sein, es MÜSSEN die dunklen sein, ich nehme doch überhaupt nur Bratwürste, weil ich die dunklen schon gesehen habe, als ich hier ankam, sonst hätte ich was ganz anderes gegessen, also UNDEDINGT...] "Ja, mir macht das nicht soviel aus."
[Wahnsinn, dieser Trottel nimmt tatsächlich diese total verkohlten Würstchen, die ich in fünf Minuten wegwerfen hätte müssen. Ich geb sie ihm besser billiger, sonst denkt er nachher, er wurde übers Ohr gehauen...] "Dann mache ich ihnen dafür den halben Preis"
[Den halben Preis? Oh Lady, ich könnte sie knutschen, den halben Preis, ich würde glatt den DOPPELTEN Preis bezahlen für diese richtig durchgebratenen Dinger, ich wünschte, sowas würde mir öfter passieren...] "Oh. Okay."
Dienstag, 19. Juni 2007
Freistil (XXXIV)
Eine ziemlich eindrucksvolle Darstellung der nie explizit geäußerten These, dass es keine Frage des Platzes, sondern der Gelenkigkeit ist. Ich werde es mir merken und nie wieder soetwas mit völliger Sicherheit behaupten, versprochen.
Instant Poetry (VII)
Kalenderwöchlein
Blutjung und bluttriefend und
frei sein, vor allem Freitags.
Geil nichtsdestotrotz zitternd,
in Fleisch und Blut übergehend.
Du hier auf einmal für mich.
Ok, jetzt hast Du mich in der Tasche,
neben meinem Schlüssel,
ich bin vergeben, jetzt wieder.
Vorübergehend, aber, Glauben ist nicht Wissen.
Oder etwa doch?
Vielleicht war das eine Lüge von Ihr.
Und wenn nicht, dann ist Sie jetzt Unvollständig.
Geistig und körperlich.
Oder fühlt sich nur so.
Es fand sich eine Stimmung
jenseits von Eden sicherlich zerflossen.
Aber ich forme so gerne Dinge aus Wachs.
Montag, 18. Juni 2007
Metareflexion, yeah! (VI)
Mit scharf zugepitzten Metaphern bewaffnet
und nur die nötigsten Umlaute mit mir führend,
ziehe ich weiter,
hinein in die Untiefen dieses Gedankenstromexperiments,
werfe mit meinen Worte und Bildern um mich, als wären es Fäuste
und kann am Ende hoffentlich direkt dort landen,
woauchimmer Du verweilen magst.
Freistil (XXXIII)
Wenn Du bist, was immer ich will, dass Du bist, ich aber gerne Dein Spiegelbild wäre, dann wäre das sozusagen meine Lizenz zur Selbsterfindung 2.0.
Freitag, 15. Juni 2007
Freistil (XXXII)
Möchtest Du Dein Zelt in meinem Burghof aufschlagen? Ich würde mich sehr freuen, denn hier kommt so selten richtiger Besuch vorbei. Die Menschengruppen auf der Durchreise, die vorbeikommen, bestehen meistens nur aus strohdummen, oberflächlichen Touristen, die nur blöd alles anglotzen, mit billigen Digitalkameras photographieren (obwohl dieses Wort hier nicht angebracht ist) und anfassen wollen, sich aber eigentlich 'nen Dreck dafür interessieren. Und wenn es Dir da draußen zu kalt wird, komm zu mir ans Feuer, ins Bibliothekszimmer, ich lese Dir aus 'Zettel's Traum' vor, falls ich mir bis dahin selbst eine Ausgabe davon leisten konnte. Und wenn es Dir nicht zu kalt werden sollte, dann komme ich bestimmt irgendwann rüber zu Dir und bringe meinen akkubetriebenen CD-Player und ein neues Mixtape mit.
Rückspiegel (VIII)
Die einzige Kreditkarte, die L. jemals besessen hatte, hatten ihre Eltern nach knapp zwei Wochen für immer sperren lassen, und die einzige Frage, die man dazu stellen kann, selbst dann, wenn man diese Frau erst seit ein paar Minuten kennt, lautet: Warum haben die dafür so lange gebraucht?
Donnerstag, 14. Juni 2007
Freistil (XXXI)
Diese Welt muss
re-poetisiert werden.
Ich fang schonmal an, während ihr rumsitzt
und euer schnoddeliges Malzbier trinkt:
Es war einmal eine Katze,
die war nur des Nachts
und dann kam es zum Zusammenstoß,
auf dem Bordstein.
Und, so, plötzlich: Der Anfang von Etwas.
NeuRosen (X)
Wenn "nostalgisch" das Wort für jemanden ist, der sich gerne an die Vergangenheit erinnert, was ist dann das passende Wort für jemanden, der gerne von möglichen Zukünften träumt?
Metareflexion, yeah! (V)
Erst werde ironischerweise gerade ich von ein paar Menschen zum Thema Internetkommunikation und StudiVZ für irgendein Seminarprojekt interviewt und muss meine zweifelhafte spontanmündliche Schlagfertigkeit über zehn Minuten lang unter Beweis stellen ("Selbstdarstellung hat an sich nichts mit Internet zu tun, geh' doch mal über den Campus" blubberte es glücklicher- und klugerweise aus mir raus, ich hätte noch hinzufügen sollen, dass ich es immer noch besser finde, wenn sich jemand damit präsentiert, dass er seinen Charakter beschreibt als damit, sein schnieckes Auto vorzufahren oder zu zeigen, dass er eine Markensonnenbrille trägt), dann blogge ich darüber in einem Blog, das auf meiner Seite bei genau jenem Community-Portal verlinkt ist. Das ist modernste Metakommunikation hoch drei, absurder geht es fast nicht mehr.
Und dass ich da unter Anderem mitgemacht habe, um danach mit meiner neuen Spontanität und Unintrovertiertheit selbstdarstellerisch tätig werden zu können, ist in dieser Überlegung noch gar nicht mal berücksichtigt. Überhaupt erscheint es mir völlig paradox, jemandem die Frage zu stellen, ob das Internet Menschen sozial abschottet, wenn man grade noch angeboten hat, ihm zur Belohnung für das Interview einen Kaffee auszugeben und somit sozial mit ihm zu interagieren. Verrückte Welt, hier.
Mittwoch, 13. Juni 2007
Wort für Wort (XIX)
"Hör sofort auf, das zu sagen, ich kann doch nicht zaubern, denkst Du, ich bin verdammter Zauberer, oder was?" – "Also ich hab Dich schon oft zaubern sehen." – "Du kämpfst wie eine Kuh." – "Was?" – "Du kämpfst wie eine Kuh, das ist eine Beleidigung und die kommt aus dem Beleidungsfechtduell von Monkey Island und übrigens steht hinter Dir auch noch ein dreiköpfiger Affe." – "Mhm. Und was willst Du jetzt damit sagen?" – "Dass Du Unmögliches verlangst und dass Deine Idee gut ist, aber ich sie nicht umsetzen kann, also ich könnte schon, aber ich will nicht, selbst dann nicht, wenn Du Dich einschleimst, weil ich schon nicht genug Zeit darin investiere, meine eigenen Projekte halbwegs am Laufen zu halten und ich kaum den Assistenten bei etwas spielen werde, dass mir nichts sagt und mich nicht weiterbringt, ok?" – "Seit wann bist Du eigentlich ein Egoist?" – "Ich war noch nie ein Egoist, das weißt Du auch. Ich hab nur das Gefühl, ich muss vor allem meiner Kunst dienen. Alles andere wäre sehr egoistisch."
Tiefenstrukturanalyse (II)
Wenn Death In June von Leonard Cohen beeinflusst sind, dann sind Slipknot mit einiger Sicherheit Abkömmlinge von Tom Waits, denn der trommelt manchmal auch auf Fässern rum und grunzt dazu, als wäre er verrückt geworden.
Freistil (XXX)
und dann dreimal zucken mit dem Bein
und zweimal Zähneklappern mit dem Nicht-Totenkopf
und schwupp, schon bist Du im Traumland
und ich liege daneben
und mir ist schwindelig von den Metagedanken
und sehe Dir lange beim träumen zu
und es ist ziemlich schön, das anzusehen.
Dienstag, 12. Juni 2007
Freistil (XXIX)
Verdammt, ich kann keinen klaren Gedanken fassen. Ich bin höchstwahrscheinlich von Dämonen besessen und brauche nur nen guten Exorzisten. Bei Wikipedia steht, dass so ein Exorzismus durchaus Hunderte von Sitzungen erfordern kann, das klingt schon ziemlich verlockend.
Na gut, das mit den vielen Sitzungen habe ich gerade eben einfach erfunden.
Freistil (XXVIII)
Wenn Du mich ansiehst, zerbrechen in mir drin Dinge, an einem Ort, wo eigentlich vorher schon jemand absichtlich alles kaputtgeschlagen hat und dennoch ist jedesmal, wenn ich Dich wieder sehe, mehr heiles Glas vorhanden als bei jedem Mal davor.
Montag, 11. Juni 2007
Freistil (XXVII)
Zomething About You (June 2007)
Kussmaschine, Du,
mit Früchten auf dem Büstenhalter,
isst fettige Holzofenpizza
und singst leise zu Massive Attack;
Ich: Katzenjammer, Du: Schwanengesang,
und dann wieder Sterne zählen in Quadranten
und Lippenberührungen in Schätzschritten.
Be- und Verzaubernd, das.
Freistil (XXVI)
Ein Umweg über Niemandsland (June 2007)
Schwarzes Einhorn, nächtens,
auf der B22, zwinkernd.
Auf der Gegenspur parallel, so will ich jetzt auch laufen.
Komm sofort her, Welt, ich knutsch Dich dreihundertmal, du verrücktes Huhn.
Freistil (XXV)
Du hast natürlich Recht: Es war schwer zu erkennen im Dunkel, aber ich habe es sehr deutlich gesehen, weil meine Wahrnehmung aus dem Grunde geschärft ist, dass ich schon seit langer Zeit immer auf schwarze Autos achte, die mir zu ähnlichen Uhrzeiten begegnen könnten und denen ich dann ausweichen muss, aber damit werde ich jetzt aufhören.
Wort für Wort (XVIII)
"Hi, ich wollt' Dich fragen, ob wir uns vielleicht heute Abend treffen wollen." – "Nein, wir wollen uns nicht treffen, also, Du willst das wohl schon, wie Du klingst, aber ich nicht. Wir treffen uns nie wieder, denn ich bin sehr verliebt in jemanden, der nicht Du bist." – "Warum zum Teufel tust Du das?" – "Der Teufel hat diesesmal echt nichts damit zu tun, eher das Einhorn und das, was Elisa mir geraten hat." – "Was redest Du da für eine gequirlte Scheisse?" – "Egal, das ist nicht wichtig für Dich. Wichtig ist: Ich tue das nicht, sondern es passiert einfach. Verstehst Du den Unterschied? Es ist nicht irgendwie zwanghaft oder fühlt sich falsch an, wie bei meinen bisherigen Versuchen, auf Menschen zuzugehen. So wie leider auch bei Dir." - "Ich hasse Dich, Sebastian. Ich hasse Dich."
NeuRosen (IX)
Meine neueren Studien haben ergeben, dass erstaunlicherweise doch nicht alle Frauen nicht-pfeifende, zehensockentragende, das Vegetariertum pflegende Diven mit einem schweren psychischen Schaden sind, die chinesisches Essen hassen und keinen auch nur im Ansatz nachvollziehbaren Musikgeschmack haben. Wobei das mit den Zehensocken noch das harmloseste Problem ist.
Metareflexion, yeah! (IV)
Hier geht's jetzt gleich Schlag auf Schlag und dabei fast immer nur an Dich. Entschuldige, ich bin eben so, verbiete es mir, wenn's Dich stört.
Freitag, 8. Juni 2007
NeuRosen (VIII)
Dinge, die ich einfach nicht bin (I):
-Ich bin nicht Dein verdammter Psychiater, C.
-Ich bin auch kein DSA-Fan mehr, B.
-Ich bin nicht in Dich verliebt und war es nie, L.
-Ich bin kein Mensch, der an das Jenseits glaubt, P., auch wenn Du ziemlich überzeugend bist.
-Ich bin weder ein Kameramann noch ein Schauspieler, T.
-Ich bin nicht überrascht, dass Du Dich nicht gemeldet hast, K.
-Ich bin niemand, den Du einfach so wiedersehen wirst, I.
-Ich bin nicht locker und selbstbewusst, J.
-Ich bin nicht der Typ, der mit seinen Eltern, Geschwistern und ihren Freunden am Lagerfeuer sitzt, das diese gerade in dieser Sekunde veranstalten.
-Ich bin mir nicht sicher, ob ich nicht schon damit anfange, Dich permanent zu vermissen, Z.
-Ich bin nicht der Selbstkritiker, der spätestens jetzt die Forderung erheben würde, diese Kategorie endlich komplett aus dem Blog zu verbannen.
Wort für Wort (XVII)
"Ich find Dich scheisse, weil Du ein Huso bist." - "Was ist ein Huso?" - "Sowas wie ein Entenhuso, nur menschlich." - "Tut mir echt leid, aber was ist ein Entenhuso?" - "Sowas wie ein Huso, nur entlich."
Rückspiegel (VII)
Dear P.,
Ich habe ziemlich oft an Dich gedacht in den letzten Woche, nicht nur wegen dem Geburtstag. Ich habe ein paar Tage lang gedacht, dass Du sozusagen die Mutter aller Menschen bist, die mich jemals verlassen haben oder verlassen werden. Später habe ich den Gedanken wieder verworfen, weil Du mich nicht verlassen hast, sondern ich Dich gehen ließ und nicht mitkam. Und ich habe endlich mal jemandem von Dir erzählt, auch wenn es nur ein paar Sätze waren.
Ich bin der letzte, der an solchen esoterischen Dreck glaubt, aber ich weiß, dass Du das ein bisschen an solchen Dinge gehangen hast: Als ich heute Duschen ging und die Kette abnehmen wollt, riss sie ab. Es riss nicht das Lederband, sondern das Metall riss. Das klirrende Geräusch des Anhängers, der auf die Fliesen fiel, brachte mich fast dazu, ohnmächtig zu werden.
Wenn das ein Zufall ist, dann ist es ein verdammt guter. Und wenn nicht, dann lasse ich Dich hiermit wissen, dass ich die Nachricht erhalten habe, dass Du noch immer verdammt viel Sinn für Timing und Melodramatik hast und dass ich die Kette trotzdem irgendwie reparieren lassen werde. Ich hoffe, es gibt dort drüben Internet ;)...
Dankeschön.
Freistil (XXIV)
Wer klingelt nachts um zwei an meiner Tür? Ach, es ist der verrückte Theaterwissenschaftler, der mich abholen will, um mit mir auf eine vierzig Meter hohe, stillgelegte Fabrik zu klettern, wegen der Aussicht.
Vor-Sätze (II)
Das allerletzte Mixtape für Dich, das ich hoffentlich nie aufnehmen werde, wird den Titel "Losing Contact" tragen und es wird genau dieselben Bands wie das Erste enthalten, in umgekehrter Reihenfolge, mit den jeweils seltsam-obskursten Songs, die ich von ihnen kenne.
Mittwoch, 6. Juni 2007
Dienstag, 5. Juni 2007
Freistil (XXIII)
Chasing the silent ones [rabbits] further down the hole. So defenceless, so defenceless. I'd like to wrap my arms around you and press my lips against your name. Oh, please, do that again. And again. And again. And again. And again. And again. And again. And again. And again. And again. And again. And again. And again (continued, virtually)
NeuRosen (VII)
Ich habe offenbar kein schlechtes Gewissen mehr. Zumindest kommuniziert es nicht mehr mit mir, auch wenn es immer wieder verspricht, das zu tun. Vielleicht brechen ja jetzt endlich die Dämme, von denen Du mir einmal erzählt hast. Zu wünschen wäre es mir, sonst muss ich wirklich in die Leere gehen, die verlockend und glückversprechend hinter dem angebissenen Horizont wartet. Wenn ich wirklich dorthin gehen muss, dann werde ich nicht alleine gehen, der Wolf kommt mit mir und ist dann nicht mehr weiterverschenkbar. Und dann erlebe ich endlich nur noch mich selbst. Erinnerst Du Dich an die allererste Nachricht, die ich Dir schrieb? Sie ist so plötzlich näher an der Wahrheit als je zuvor, wie paradox diese Kraft namens Zeit doch wirkt.
Ich liebe die Ebenen nicht, ich verabscheue sie sogar, ich lebe in Sinuskurven, in dem Punkt gleiche ich Zarathustra. Oh, alles schläft noch und stöhnt von bösen Erinnerungen, warte, bis es endgültig erwacht. Dann wird alles groß, größer als alles, was ihr jemals gesehen habt, ihr Nichtsahnenden. Ich bin nicht bescheiden in der Liebe. Ich war es nie.
Freistil (XXII)
The Tale Of The Man And The Cave (2007)
While sailing somewhere
around nothing,
I had to lose you
to find your songs.
Define somewhere,
you think and I'll write to
redefine me anyway.
While sailing somewhere
around nothing,
I had to lose everything
to be able to come back home.
Define home,
you think and I'll scream
and drink and smash my head against a wall just to
forget where I belong.
Oh, girl,
the irony is so thick, you could cut it up with a knife
(cut me up, too, please,
this is not what they call a life)
Hands down, it makes me dream, smile and laugh,
the one who laughs longest, laughs last, they say,
well, I'm gonna laugh till I cry.
Montag, 4. Juni 2007
Vor-Sätze (I)
Der nächste, der versuchen sollte, mich dazu zu zwingen, die Widmung von einem meiner Bilder zu ändern oder ganz zu entfernen, fliegt ohne irgendwelche Diskussionen hochkant aus meinem Leben raus.
Freistil (XXI)
Unzitat (I)
Ich zähle die Spinnen, die in mich reinkriechen. Ich zähle die Spinnen, die in mich reinkriechen. Ich zähle die Spinnen. Ich zähle und zähle.
Wort für Wort (XV)
"Und was würdest Du an meiner Stelle tun?" – "Woher soll ich das wissen? Ich weiß ja nichtmal, was ich an meiner Stelle grade mache."
Sonntag, 3. Juni 2007
NeuRosen (VI)
Ich düfte hier gar nicht mehr sein. Aber ich bin dennoch hier. Ich hasse die Regeln, die diese Leute erfunden haben und die Jeder für selbstverständlich, oder, in einigen, ganz politisch korrekten Fällen, sogar für fast naturgegeben hält. Und immer dann, wenn ich diese Regeln breche, stehe ich entweder wie ein Idiot oder wie ein Verrückter da, völlig egal, wie tolerant die ganze Welt angeblich ist.
Leck mich kreuzweise am Arsch, Kritiker.
Der Selbstkritiker (II)
"Wenn Du betrunken in dieses Blog postest (total Zeitgeist und völlig Hip, wie ich rede, nicht?), dann endet das fast immer in ekelerregender Melodramatik, die Dich für jeden, der Dich nicht näher kennt, als EMO-Kind dastehen lässt, weil sowas wie die "Ich-bin-sensibler-Künstler"-Nummer heute einfach nicht mehr angesagt ist. Der Letzte, der in seinem Selbstmitleid baden und dabei cool aussehen konnte, war Kurt Cobain, aber selbst der hat es gewusst: Im Alter droht Gesichtsverlust, hahaha, also bitte: Lass es einfach. Und, Nein: Gefühlsduselige SMS an Leute schreiben, die zufällig in Deinem Handyspeicher gelandet sind, ist dann genausowenig 'ne gute Alternative, wie Ähnliches bei irgendwelchen Web-2.0-Diensten wie dem unvermeidlichen StudiVZ zu tun. Ich weiß, dass Du zumindest virtuell sehr kommunikativ bist, aber heute üben wir die Abstinenz, also geh' verdammt nochmal einfach ins Bett, Maestro, und träum' irgendwas surreales von adligen, porzellanhäutigen Hofdamen aus dem 16.Jahrhundert, denen Lederpeitschen aus den Augenhöhlen wachsen."
Instant Poetry (V)
Konstruktion für David
Konstruktion, immer vorhanden,
bei Oma so übel,
fast nur lang,
doch der Knaller,
nicht bei Oma, doch in der Tinte,
der war gelb.
Da wurde es zentral.
Wort für Wort (XIV)
"Redest Du auch irgendwann mal über was anderes als über Sex?" - "Wie lang ist Dein Schwanz?" - "Hallo? Hörst Du mir zu?" - "Das ist doch nicht Sex, das ist Anatomie."
Freitag, 1. Juni 2007
Freistil (XX)
Wenn meine Couch irgendwann Gravitationen entwickeln sollte, werde ich sie auf den Sperrmüll werfen. Die Wahrscheinlichkeit, dass das passiert, ist aber deswegen schon ziemlich gering, weil ich gar keine Couch besitze.
Wort für Wort (XIII)
"Was macht der denn da?" – "Nach was sieht es denn aus?" – "Er zeichnet deinen Schatten auf den Boden." – "Siehst Du, da hast Du Dir Deine Frage doch schon beantwortet." – "Dann lass mich die Frage neu formulieren: Warum zeichnet dieser Typ Deinen Schatten auf den Boden?" – "Damit ich drüberspringen kann, natürlich."
NeuRosen (V)
Ich wette, dass ich die Kennzeichen von mindestens zwei Dritteln aller sich längerfristig in Bayreuth befindlichen schwarzen VW-Polos schon mindestens einmal bewusst gelesen habe. Einige kenn ich sogar schon auswendig.